Nicklheimer Fuizn wird Ramsar-Gebiet – Landtagsabgeordnete Claudia Köhler zu Besuch im Grünen Klassenzimmer 6. Juli 20216. Juli 2021 Claudia Köhler im Gespräch mit Bürgermeister Olaf Karlsperger in der Nicklheimer Fuizn. Foto: Lukas Barth Offiziell werden sie ja die Rosenheimer Stammbeckenmoore genannt, aber für uns sind und bleibt es die Nicklheimer Fuizn. Bis 2005 wurde im Moor noch Torf abgebaut. Doch mittlerweile bietet die Fuizn Heimat für gefährdete Pflanzenarten wie den fleischfressenden Sonnentau sowie Rückzugs- und Nistplätze für bedrohte Vogel-, Libellen- oder Schmetterlingsarten. Nun ist das Moor auch als „Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung“ und besonders schützenswert anerkannt: Am 28. Juni 2021 wurde in einem Feierlichen Akt die Fuizn als Ramsar-Gebiet ausgezeichnet. Eine hohe Auszeichnung: Weltweit gibt es nur 2400 Ramsar-Gebiete. Die Nicklheimer Fuizn ist erst das 35. solche Gebiet in Deutschland und das neunte in Bayern. Der Amtschef des Bayerischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Christian Barth hat an der Moorstation Nicklheim in Raubling die Ramsar-Zertifikate für die „Rosenheimer Stammbeckenmoore“ übergeben. Die Gemeinden Raubling und Bad Feilnbach hatten sich gemeinsam für die Zertifizierung eingesetzt und zusammen den entsprechenden Antrag gestellt. „Von den rund 4.000 Hektar Moor stehen nun etwa 1.000 unter Schutz. Die Tiere, die hier leben, sind sehr selten geworden, weil die Lebensräume fehlen. Die Wunden, die in der Vergangenheit durch den Torfabbau gerissen wurden, konnten geheilt werden“, so Barth. Er unterstrich die Bedeutung der Moore nicht nur für selten Pflanzen und Tierarten, sondern für den Klimaschutz. „Moore regulieren den Wasserhaushalt, Moore speichern CO2. Wir müssen sie schützen und erhalten, damit sie das auch in Zukunft noch tun können.“ Bei den Rosenheimer Stammbeckenmooren handelt es sich mit rund 43 km² um einen der größten Moorkomplexe Bayerns und Süddeutschlands, der nach der Eiszeit aus den Rosenheimer Seen entstanden ist. Das zentrale Moorgebiet zwischen Bad Feilnbach und Raubling mit einer Größe von etwa 1.093 ha wurde jetzt als Ramsar-Gebiet ausgewiesen. Die hohe naturschutzfachliche Bedeutung erlangen die Stammbeckenmoore aufgrund ihrer Ausdehnung der noch naturnah erhaltenen Moorbereiche, engen Verzahnungen betreuter Feuchtlebensräume und seiner Artenvielfalt. Mit der Ausweitung im Rahmen der Internationalen Feuchtgebietskonvention verpflichtet sich Deutschland, dieses Feuchtgebiet dauerhaft zu erhalten und zu fördern. Mehrere Projekte bemühten sich um die Wiederherstellung des Gebietes. Auch Claudia Köhler, GRÜNEN-Abgeordnete des Bayerischen Landtags, war gemeinsam mit Mietgliedern des GRÜNEN-Ortsverbandes Raubling zu der Ehrung im Grünen Klassenzimmer anwesend. „Ich freue mich sehr über die Zertifizierung der Rosenheimer Stammbeckenmoore und das Engagement, das dafür Land, Gemeinde und zahlreiche Initiativen gemeinsam eingebracht haben,“ sagt Köhler. Doch diese Bemühungen stünden erst am Anfang, es gebe noch sehr viel zu tun: „Zahlreiche Moore, wie das Niedermoor Donaumoos oder Nassenfels werden immer noch durch Nutzungen wie Landwirtschaft trocken gelegt und dadurch zerstört. Der wichtige Beitrag der Moore zum Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt muss endlich erkannt werden und die Moore dauerhaft geschützt werden.” (von links nach rechts) Kornelia Walter Leiterin des Sachgebiets Naturschutz im Landratsamt Rosenheim, Bernd-Ulrich Rudolph Bayerisches Landesamt für Umwelt, Dr. Christian Barth Amtschef des Bayerischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, Harry Rosenberger Leiter Moorstation Nicklheim, Olaf Kalsberger Bürgermeister Raubling, Landrat Otto Lederer, Cornelia Siuda Regierung von Oberbayern Obere Naturschutzbehörde, Anton Wallner Bürgermeister Bad Feilnbach, Rudolf Patsch vom Nicklheimer Torfkulturverein „D´Fuizler. Bild: Lukas Barth von links: Peter Margraf (Vorstandsbeisitzer Grüne Raubling), Martina Visser (Gemeinderätin und Kreisrätin Rosenheim), Claudia Köhler (MdL) und Brunhilde Rothdauscher (OV Vorsitzende Grüne Raubling). Foto: Lukas Barth